Für einen Kunden soll ich in WordPress ein Kontaktformular erstellen. Los gehts. Ich schau mir erstmal die bereits installierten Kontaktformular-Plugins an: Der Klassiker Contact Form 7 ist schon drin, aber ich hätte es gerne etwas komfortabler und schwanke zwischen Ninja Forms und wpforms. Was ich aber zuerst erledige: Den Status Quo sichern. Man weiß ja nie. Hab schon erlebt, dass nach einer Plugin-Installation plötzlich vom Server ein Error 502 ausgegeben wird und ich nicht mehr ins Backend komme. Nach der Installation von Matomo auf einer Serverumgebung von Local WP kann das schon mal passieren. Also erstmal: Backup von der vorhandenen Live-Website anlegen und WordPress lokal spiegeln. Das geht super einfach mit Backup Migration.
Vor der Installation
Okay, das bestehende WordPress ist gesichert und gespiegelt. Jetzt führe ich folgende Schritte aus:
- Konkurrierende Plugins deaktivieren
- Mich vor der Installation über mögliche Probleme informieren
- Die admin-Mailadresse der WordPress-Installation prüfen
- Die Verschlüsselung der Website prüfen
Konkurrierende Plugins deaktivieren
WordPress-Weisheit: Plugins, die die selbe Aufgabe haben, kommen sich leicht in die Quere. Also deaktiviere ich das schon installierte Contact Form 7.
Welche Probleme erwarten mich?
Ich gehe mal ins Plugin-Verzeichnis von de.wordpress.org und lesen die Rezensionen. Ergebnis: Cache-Plugins und Kontakt-Formular-Plugin können sich in die Quere kommen. Kurzer Check: Im WordPress meines Auftraggebers ist kein Cache-Plugin installiert. Alles gut.
Admin-Mailadresse prüfen
Ein Kontaktformular muss die vom User eingegebenen Daten ja irgendwohin senden. Standard ist hierfür die Emailadresse, die bei der Installation vom WordPress an den Admin Nr. 1 vergeben wurde. Unter Benutzer / Alle Benutzer anzeigen kann ich diese auslesen. Ich frage meinen Auftraggeber, ob die zugehörige Mail-Adresse aktiv und zugänglich ist und weise ihn nochmal auf die Wichtigkeit dieser Adresse hin. Sollten die Zugangsdaten in fremde Hände geraten, dann landen nicht nur die Daten des Kontaktformulars beim falschen Adressaten. Die gesamte WordPress-Installation wäre in Gefahr.
Apropos Sicherheit: Das 5-Sterne-Plugin Limit Login Attempts Reloaded schützt vor Brute-Force-Attacken und gehört in jedes WordPress.
Verschlüsselung der Website prüfen
Wer Userdaten auf einer unverschlüsselten Website erhebt, macht sich strafbar. Und dank Lets encrypt erhält jeder Hoster kostenlose SSL-Zertifikate. Grundregel:
- Ohne HTTPS kein Kontaktformular und erst recht keinen Onlineshop betreiben!
- Ein Hoster, der mit SSL-Zertifikaten geizt, ist ein schlechter Hoster.
Bei meinem Auftraggeber passt alles.
Kontaktformular-Plugin auswählen
Meine Kandidaten, Ninja Forms und wpforms werben beide mit dem Attribut „Builder“. Das gefällt mir nicht, denn ich bin kein Freund von Pagebuildern, die mein WordPress verbiegen. Sorry, ihr Fans von Enfold, Elementor und Co, aber ich will ein cleanes WordPress, das 20 Jahre stabil läuft. Aber ein Builder für ein konkretes Plugin ist erträglich, das kann ich leicht wieder abschalten, ohne meine Installation zu gefährden. Ich entscheide mich für wpforms.
- 6 Millionen Installationen
- Fast 14.000 Bewertungen
- 5 Sterne
- Aktualisiert
- Kompatibel mit der WordPress-Version
- Es sind eine Menge an kostenlosen Extensions (Erweiterungen von Plugins) für wpforms im Plugin-Directory verfügbar. Das erinnert mich an Contact Form 7 und gibt den Ausschlag.
Da kann ich nicht nein sagen, ich installiere und aktiviere das Haupt-Plugin.
Fünf Schritte zum Formular
Nach der Installation und Aktivierung begrüßt mich wpforms mit einem Formular-Builder und einem Fünf-Schritte-Schema:
- Formular benennen
- Ein Template auswählen
- Felder hinzufügen
- Benachrichtigungen prüfen
- In eine Seite einbinden
Los gehts-neues Formular hinzufügen
Formular benennen
Das Formular soll Fördermitglieder für einen Verein generieren. Also benenne ich es entsprechend mit Foerderer. Der Name dient aber vermutlich nur der internen Verwaltung. Den Besuchern der Website wird er nicht angezeigt. Falls doch, kann ich später hoffentlich noch umbenennen.
Template auswählen
Ich beginne mit einem einfachen Template. Ergänzen kann ich es immer noch. Das Newsletter-Signup-Formular nehme ich zur Kenntnis, werde es aber niemals einsetzen, denn die guten WordPress-Newsletter-Plugins (MailPoet, Clever Reach..) bringen ihre eigenen Formular-Tools mit.
Felder hinzufügen
Die Fördermitglieder sollen die gedruckte Vereinszeitung erhalten. Dafür muss die Adresse erhoben werden. Ich füge einzeilige Textfelder hinzu…
Ein komplettes Anschrift-Felderset ist ein Pro-Feature. Bevor ich meinem Auftraggeber sowas schmackhaft mache, will ich wissen, ob das Plugin reibungslos funktioniert. Ich schau aber hier mal auf die Preise und die Features.
- 49 Dollar im ersten Jahr für das billigste Bezahlmodell
- 99 Dollar ab dem zweiten Jahr für das billigste Bezahlmodell
Die Preise kommuniziere ich meinem Arbeitgeber.
PS: Die Preise gelten nicht pro Monat, sondern pro Jahr.
Was mir noch auffällt: Manche Formular-Plugins möchten sich zu einem Shop-Plugin aufplustern. Das Verschachteln von Formularen ist aber nicht mein Ding. Für Shopfunktionen bleibe ich bei WooCommerce.
Felder konfigurieren
Nach dem Hinzufügen:
- Ich ändere das Label
- Ich überlege, ob das Feld ein Pflichtfeld werden muss
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