Was brauchst du für deine WordPress-Website?
- WordPress selbst – WordPress ist kostenlos.
- Eine Domain und einen Webspace – beides ist kostenpflichtig.
Den Webspace und die Domain erhältst du bei einem Hoster deiner Wahl. Die meisten Hoster bieten diverse Hosting-Pakete an, also Kombinationen aus Domain(s) und Webspace. Die günstigsten und für WordPress tauglichen Hosting-Pakete beginnen je nach Hoster bei etwa 3 bis 10 Euro pro Monat.
Wichtig beim Hosting
- Was das Hosting leisten muss
- Webspace-Qualität
- Support
- Standort des Hosters
- Best Practise: Hostingpaket kaufen
- Nebelkerzen der Hoster
- WordPress-Community fragen
- Einen eigenen Server betreiben?
- Tipps zum Domain-Kauf
- Anhang: Der WordPress-Playground
Was das Hosting leisten muss
Was zum Standard eines guten Hosters gehört:
- Kostenloses SSL-Zertifikat für alle Domains, die in einem Hostingpaket enthalten sind.
- PHP-Versionen über das Backend des Hosters unkompliziert auswählbar.
- Datenbanken MySQL oder MariaDB verfügbar.
- Serverstandort in Deutschland oder zumindest in der EU.
Falls du keine Website mit der Endung .de betreibst: Eine Auswahl an Domainendungen, zum Beispiel .net, .com., .blog, .shop
Webspace-Qualität
Einige WordPress-Plugins benötigen mehr Ressourcen als WordPress selbst. Überprüfe vor der Kaufentscheidung, ob dein Webspace auch ausreichend dimensioniert ist. Erkundige dich nach der Qualität deines Hosting-Pakets. Deine Werte sollten von diesen Werten nicht allzu weit nach unten abweichen:
- max_execution_time – php_value max_execution_time 300
- max_input_time – php_value max_input_time 300
- memory_limit – 256, besser 512 MB
- PHP-Version – halbwegs aktuell, also 8.2 (Stand März 2024)
Diese beiden Werte sind dagegen weniger wichtig und eher der vollständigkeit halber erwähnt:
- post_max_size
- upload_max_filesize
Sende im Zweifel eine E-Mail an den Support des Hosters. Vermeide es, das falsche Hosting-Paket zu kaufen und dann bei der Installation von WordPress oder von Plugins hängen zu bleiben.
Support
Guter Support ist wichtig. Das fängt schon bei den FAQs an. Was ein guter Hoster gut erklärt:
- Anlegen einer Datenbank
- Auswahl von PHP-Versionen
- Zuordnen eines kostenlosen SSL-Zertifikats
- Konnektieren von Domain und Webspace
- Anlegen von E-Mail-Adressen
- Anlegen eines SPF-Records
Standort des Hosters
Aus diesen Gründen solltest du einen Hoster aus Deutschland oder zumindest der EU auswählen:
- Support: Ein deutschsprachiger Support erleichtert die Kommunikation.
- Ladezeit deiner Website: Der Serverstandort ist ein wichtig für die Geschwindigkeit, mit der eine Website ausgeliefert wird. Wenn deine Besucher in Deutschland, Österreich und der Schweiz sitzen, ist ein australischer Server nicht die optimale Lösung.
- EU-Rechtssicherheit: Innerhalb der EU gelten einheitliche Regeln, zum Beispiel zum Widerruf von Onlineverträgen. Wenn du ungeeigneten Webspace gebucht hast, kannst du den Vertrag innerhalb von vierzehn Tagen widerrufen – wenn das Hosting-Unternehmen seinen Sitz in der EU hat. Außerdem gilt im EU-Raum die DSGVO, an die sich europäische Hoster auch halten müssen.
Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) sind: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Slowakei, Slowenien, Spanien, die Tschechische Republik, Ungarn und Zypern.
Best Practise: Hostingpaket kaufen
Best Practice: Kaufe dir bei einem deutschen Hoster (auch Provider genannt) deiner Wahl ein sogenanntes Hosting-Paket für etwa 5 bis 10 Euro pro Monat. Darin enthalten sind in der Regel ein für WordPress passender Webspace (mit PHP und Datenbank), mehrere kostenlose Domains (Inklusiv-Domains) und die Möglichkeit, E-Mail-Adressen zu deiner Domain anzulegen. Beispiel: zu meintollerblog.de kannst du die E-Mail-Adresse info@meintollerblog.de anlegen.
Nebelkerzen der Hoster
Manche Hoster zünden Nebelkerzen, um ihre Hostingpakete besser vermarkten zu können. Beliebt sind diese drei:
- Anzahl der Datenbanken – Für eine WordPress-Website benötigst du genau eine Datenbank, und vielleicht noch eine zweite und dritte für Backups. Das genügt dann aber noch. Wenn ein Hoster damit wirbt, dass er dir 100 Datenbanken zur Verfügung stellt, ist das kein Kaufkriterium. Ausschöpfen wirst du dieses Kontingent nämlich nicht.
- Anzahl der E-Mail-Adresse – Auch hier werfen die Hoster gerne mit astronomischen Zahlen um sich. Aber wer braucht schon 100 E-Mail-Adressen?
- Übertriebene Rabatte – Ein Hoster, der mit Rabatten von 80 % lockt, muss das Geld auf irgendeine Form wieder hereinholen. Gespart wird dann beim Support oder bei der Usability (Benutzerfreundlichkeit) des Backends. Im Klartext: Es ist niemand für dich da und du klickst stundenlang ins Nirwana. Und du wenn du Pech hast, kommst auch nicht so schnell wieder aus dem Vertrag wieder raus.
WordPress-Community fragen
Wenn du völlig ahnungslos zum Thema Hoster bist, dann schau dich mal bei einem WordPress-Meetup vorbei. Dort findest du einen Erfahrungsaustausch. Termine zu Meetups werden im Dashboard angezeigt.
Einen eigenen Server betreiben?
Einen eigenen Server brauchst du am Anfang noch nicht. Den mietest du, wenn dein Blog 10.000 Besucher am Tag anlockt oder dein Shop 1.000 Verkäufe pro Tag abwickelt. Tipp für dieses Fälle: Miete einen Managed Server und keinen Root-Server, wenn du dich mit der Serverwartung nicht wirklich gut auskennst. Denn bei einem Root-Server bist du für alles verantwortlich, was darauf geschieht. Was hinzu kommt:
- Der Support für einen Root-Server relativ teuer.
- Du stehst mit einem Bein im Gefängnis, wenn dein Root-Server gehackt wurde.
Tipps zum Domain-Kauf
Draußen im weiten Internet gibt es sehr, sehr viele Blogs. Blogger werden ist nicht schwer, Blogger bleiben aber sehr! einfach. Für die meisten Blogs interessiert sich niemand. Sie werden euphorisch gestartet und die ersten fünf Artikel werden mit Leidenschaft geschrieben. Nach einem halben Jahr sind 90 Prozent der Blogs wieder aufgegeben oder dümpeln vor sich hin. Warum das so ist? Die meisten Blogs finden keine Resonanz, weil sie kein Nischenthema besetzen. Wenn du deinen Blog nicht nach ein paar Wochen wieder ad acta legen willst, wählst du eine möglichst enge Nische und suchst dir dazu eine passende Domain.
Tipp: Je enger die Nische, desto schneller findest du ein Publikum. Noch ein Tipp: Mische keine Nischen durcheinander. Eine Nische pro Blog. Wenn du mehrere Nischen hast, schreibe getrennete Blogs! Ich mache das auch so, ich trenne meine WordPress-Nische standardthemes.de und meine Fahrradnische radkolumne.de. Unter einem gemeinsamen Dach hätten beide Blogs keine Chance. Dafür ist die Schnittmenge zwischen WordPress- und Fahrradfreaks einfach zu klein.
Domain ist leicht zu merken
Beim Domainkauf gilt: Je konkreter ein Domainname, desto besser. Beispiel: schach.de ist für Google aussagekräftiger als das durchaus originelle bauerschlaegtkoenig.de. Im Idealfall enhält die Domain einen oder mehrere Begriffe, die gerne gegoogelt werden. Beispiel: pizza-bringer.de für einen Pizza-Bringdienst. Für einen Blog schadet es auch nicht, wenn das entsprechende Wort in der Domain enthalten ist. Beispiele: schachblog.de oder schach.blog.
Je kürzer der Domainname, desto besser. Leider sind viele kurze Domainnamen schon vergeben: Du musst also ein bisschen suchen, um noch einen Namen mit fünf, vier oder gar drei Buchstaben zu finden, jedenfalls bei einer .de oder .com-Domain. Aber es gibt ja noch mehr Endungen.
Unkomplizierter Name
Alles ist schlecht, was eine Domain kompliziert macht. Umlaut-Domains, also Domains mit ä, ö oder ü im Namen, werden von anderen Websites zu 99 % falsch verlinkt. Komplizierte Domains werden nicht weitergesagt und weiterverlinkt. Bei komplizierten Domains vermuten die User auch komplizierte Inhalte. Und: komplizierte Domains führen zu komplizierten E-Mail-Adressen. Folgende Domains sind nach meiner Ansicht problematisch:
- Umlaut-Domains (ä, ö, ü)
- Domains mit ß
- Domains mit mehr als einem Bindestrich
- Domains mit Endungen, die zu lang und zu wenig verbreitet sind, zum Beispiel .digital
Ausnahme: Bei Umlautdomains kann es zur Abwehr der Konkurrenz sinnvoll sein, zwei Domains zu betreiben, zum Beispiel kuenstlerblog.de und künstlerblog.de. WordPress wird dann auf kuenstlerblog.de installiert, von der komplizierten Umlaut-Domain wird auf diese weitergeleitet. Eine Domain-Weiterleitung kannst du kostenlos und unkompliziert bei deinem Hoster einrichten.
Domain kaufen – rechtliche Fallen
Beim Domain kaufen gilt: Wenn du gut schlafen willst, solltest du die Finger von rechtlich bedenklichen Domainnamen lassen. Was du im Hinterkopf haben musst: Die Hoster (auch Provider genannt) vergeben die Domains nach dem Prinzip „First come, first serve“. Auf Deutsch: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Markenrechte verhindern also keinen Domainkauf. Angesichts der vielen nTLDs ist es deshalb leicht möglich, einem Markeninhaber eine Domain wegzuschnappen – bewusst oder unbewusst. Aber Unwissenheit schützt nicht vor Konsequenzen. Die Freude über eine Markendomain kann sehr kurz währen. Wenn der rechtmäßige Eigentümer einer Marke die Herausgabe einer Domain einklagt, steht Ärger ins Haus.
Keine Marken in Domainnamen
Bevor du eine Domain kaufst: Recherchiere beim Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA) im Markenregister, ob eine Marke eingetragen ist, die deiner Domain entspricht oder mit deiner Domain verwechselt werden kann. Im Zweifelsfall verzichtest du auf eine markenrechtlich problematische Domain. Beispiel: Du hast entdeckt, dass Apple, Lego oder Telekom mit der Top-Level-Domain .blog oder .store noch frei ist? Oder irgendwas mit telecom ist noch zu haben, also mit c statt k in der Mitte? Lass trotzdem die Finger davon! Die Inhaber einer Marke verstehen keinen Spaß, sobald Verwechslungsgefahr besteht.
Ausnahme: Eigene Marke als Domain
Du möchtest eine Marke beim DPMA eintragen lassen? Achtung: Überprüfe vor der Markeneintragung, ob deine Marke nicht bereits von einem anderen Unternehmen in Beschlag genommen wurde. Auch hier heißt es: erstmal recherchieren. Was du wissen musst: Marken sind nach verschiedenen Einsatzgebieten, den sogenannten Nizzaklassen sortiert sind. Deshalb existieren zum Beispiel der Bounty-Schokoriegel und das gleichnamige Küchentuch in friedlicher Koexistenz. Trotzdem ist es besser, wenn du deinen Markennamen für dich alleine hast. Bist du rechtmäßiger Inhaber einer Marke, dann gehört diese natürlich auch in deinen Domain-Namen. Achtung: Markenschutz kann, muss aber nicht über eine Eintragung beim DPMA entstehen. Buchtitel genießen beispielsweise automatisch einen rechtlichen Schutz. Auch wenn du Fan eines Bestsellers bist, solltest du auf den Kauf einer Domain verzichten, die einen aktuellen Buchtitel enthält.
Siebzig Jahre Schutzfrist
Unproblematisch sind Buchtitel-Domains oder Künstlernamen-Domains, wenn die betreffende Person mehr als 70 Jahre tot ist. Beispiel: harrypotter.de ist rechtlich äußerst problematisch, huckleberryfinn.de nicht. Mark Twain starb 1910, seine Texte und seine Romanfiguren sind Public Domain, also öffentliches Eigentum. Die Micky Maus von 1928 steht hingegen in Deutschland noch unter Schutz. Disneys Urheberrecht an „Steamboat Willie“ ist nur in den USA ausgelaufen, wo eine andere Rechtsprechung gilt. An der Produktion beteiligt war nämlich der Trickfilmzeichner Ub Iwerks, der sich bis 1971 an seinem Leben erfreute. Die 70-Jahres-Frist endet erst 2041.
Kein WordPress im Domainnamen!
Für alles Websites, die sich mit WordPress befassen, gilt folgende Markenrichtlinie: Es ist nicht erlaubt, wordpress innerhalb eines Domainnamens zu platzieren, wordpress-tipps.de und wordpress.blog sind also tabu. Erlaubt und üblich sind dagegen das kürzel wp und der Bestandteil press innerhalb des Domainnamens. Markenrechtlich unproblematisch sind daher wp-tipps.de oder presshilfe.net.
Eine Domain hat einen Wert
Zunächst ein bisschen Hintergrundwissen. Frage: Wer vergibt eigentlich die Domainnamen von Websites? Antwort: Das Einwohnermeldeamt des Internets, die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers kurz ICANN. Diese Zentralisierung garantiert die Gleichheit und Sicherheit bei der Namensvergabe. Ein Domainname ist etwas wert und kann dir nur über ein Gerichtverfahren und mit sehr triftigen Gründen wieder entzogen werden. Zur Unterscheidung:
- meintollerblog.de gehört dir und ist rechtlich relativ sicher
- facebook.com/meintollerblog gehört facebook und ist rechtlich unsicher
Ein Profil bei Facebook ist Wohnen in Untermiete, eine Domain ist eine Wohnung zur Miete. Ein Beispiel: Wenn du Probleme hast, dich in WordPress einzuloggen, findest du hier die Lösung: In WordPress einloggen. Wenn du Probleme hast, dich in Facebook einzuloggen, stehst du im Regen.
Was innerhalb von Facebook, Linkedin, Threads etc. passiert, ist zunächst die Sache dieser Plattform. Von der jeweiligen Plattform erhältst du für dein Profil deine einzigartige Adresse, genannt URL. Die Abkürzung URL steht für Uniform Resource Locator. Sie ist die Adresse einer Webseite, die direkt über die Adressleiste im Browser eingegeben werden kann. Eine eigene Domain erhältst du von einem Social-Media-Netzwerk wie Facebook nicht. Domains kaufst du bei einem Hoster. Bei einem guten Hoster. Das sind die wichtigsten Kriterien:
Anhang: Der WordPress-Playground
Du möchtest das aktuelle WordPress jetzt und hier ausprobieren, ohne irgendwas zu bei einem Hoster zu buchen, und du hast auch keine Lust auf die Installation? Dann nutze den WordPress-Playground!
Der WordPress-Playground ermöglicht es, WordPress komplett in einem Browser auszuführen. Es handelt sich um eine „Sandbox-Umgebung“, ideal zum Ausprobieren. Technisch funktioniert das Genze auf der Basis von Webassembly. Die normalerweise von WordPress geforderte MySQL- (oder MariaDB) Datenbank wird durch SQLite ersetzt.
Beim Handling ist der Unterschied zwischen Playground und echter Installation aber schon spürbar. Themes und Plugins lassen sich nicht direkt, sondern nur über einen Upload installieren.
Sehr hilfreich ist der Playground für WordPress-Entwickler. Sie können die Kompatibilität von Plugin und Themes mit verschiedenen Versionen von PHP und WordPress ausprobieren.
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